Interview mit Actiware Development GmbH
Über Actiware Development GmbH
Hi Tobias, wir danken Dir und Ben für das Interesse und möchten uns an dieser Stelle zunächst kurz vorstellen:
Wir sind die Entwicklungsschmiede einer etablierten Unternehmensgruppe, die seit fast 20 Jahren im Markt aktiv ist. Mit unserer Gruppe verfügen wir überumfassende Kompetenzen in allen Bereichen des Informations-management. Dazu zählen: ERP (Enterprise Ressource Planning), ECM (Enterprise Content Management), BPM (Workflowmanagement), Business Intelligence (BI) und Portale.
Wir schaffen ganzheitliche Lösungen zur erschwinglichen und selbstbestimmten Gestaltung der Digitalisierung. Unsere Plattform liefert — Onprem oder in der Cloud — Antworten für Daten- und Dokumentenmanagement, IoT Datensammlung, Suche, Auswertung und Organisation der täglichen Arbeit. Immer mit dem Ziel, eine durchgängige Informationstransparenz mit nachhaltiger Prozessautomatisierung zu erreichen.
Unsere Lösungen werden über verschiedene Partnernetzwerke, vor allem im europäischen Raum, vertrieben und eingeführt. Dieses Netzwerk bauen wir weiter aus. Wir suchen weltweit Partner, die qualifizierte Beratung in spezifischen Kompetenzen (ERP, IoT, Dokumentenmanagement oder Blockchain-Anwendungen) leisten.
Homepage — https://de.actiware-development.com/
Eine Übersicht:
Interview
VeMag: Was bietet euer VeChain-Modul und welchen Vorteil bietet es Unternehmen dieses zu integrieren?
Actiware: Die erste Version unseres VeChain Moduls ermöglicht Vorgänge ganzheitlich über die verschiedenste Systeme zu verknüpfen und nachweisbar zu machen: Informationen aus Business-Anwendungen (u.a. ERP-Systeme), Dokumente (wie Belege, Emails, Verträge) und IoT Daten können über einen sogenannten VeChain Prozessor mit VeChain Thor verbunden werden — um wichtige Daten in der Blockchain zu speichern. Das geschieht ganz einfach — per grafischer Modellierung und ohne Programmierung.
Durch unsere Prozess-Engine kann eine Wallet plattformübergreifend initialisiert und in Prozessen verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle ob Mainnet, Testnet oder Customnet. Das modulare System ermöglicht die kombinierte Verwendung mit allen anderen Modulen.
Der auf dem VeChain Summit gezeigte Plattform-Demonstrator macht die ganzheitliche Nutzung anfassbar: Die Datenerfassung beginnt hier im ERP-System von SAP, anfallende IoT Daten werden direkt verknüpft, genauso wie beigestellte Dokumente. Mit der Modulintegration sind wir in der Lage Maschinendaten durch einen Raspberry Pi als Edge Device und einer Siemens S7 Steuerung per OPC/UA (Open Platform Communications Unified Architecture) zu erfassen und diese nach Wunsch auch gefiltert mit dem VeChain Modul zu kombinieren. Die Verarbeitung der Daten erfolgt live und im Kontext des ERP Systems. Es wird verfolgt, unter welchen Bedingungen produziert wird und das VeChain Modul sichert den Nachweis dazu.
Unsere Möglichkeiten gehen über die Middleware und die Prozess-Engine jedoch weit hinaus. Diese zentralen Dienste sind Teil des ganzheitlichen Informationsmanagements, dass auch die Speicherung, Verwaltung und Bereitstellung von Daten organisiert. Hier ist Blockchain-Vernetzung durch die FAAS Architektur als Baustein einfach zuschaltbar: Im Dokumenten-management kann dies z.B. genutzt werden, um relevante Aktionen an einem Dokument oder seinen Metadaten nachzuweisen. Dies ist u.a. bei organisationsübergreifender, gemeinsamer Arbeit sinnvoll.
Gleichfalls haben wir den Aufruf von Nachweisdaten direkt aus Geschäftsvorfällen ermöglicht, d.h. entsprechende Fragen können aus dem Kontext mit starken Informationen schnell und sicher beantwortet werden.
Die Anwendungsmöglichkeiten gehen soweit, dass Datenerfassungsprozesse und Eingabeformulare graphisch in Prozessen zusammengefügt werden können, die direkt mit VeChain Thor interagieren. Wir liefern hier also quasi ein modellierbares Userinterface zum VeChain Thor-Netzwerk für dialogbasierte Blockchain-Anwendungen.
Generell ist das System ohne Entwicklungsaufwand als Standardsoftware anwendbar.
VeMag: Wieso habt ihr euch für VeChain entschieden?
Actiware: Wir haben mehrere Anbieter für die Ansteuerung aus unserer ganzheitlichen Plattform geprüft. Das VeChain-Team und die authentische Kommunikation haben uns angesprochen. Sie sind uns positiv durch die Fokussierung auf professionelle Businessanwendungen von Blockchain-Technologien, jenseits von Kryptowährungen, aufgefallen.
In Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern hat uns zusätzlich der Konsensmechanismus und Multi-Task-Transactions (MTT) in den ersten Tests überzeugt. Das Dual Token Prinzip und die Möglichkeiten des Multi-Party Payment Protocol (MPP) sehen wir als wichtiges Element für eine breite Adaption der Technologie. Die Umlagemöglichkeit von Transaktionskosten kann für kleine Unternehmen die Einführung entsprechender Lösungen erheblich erleichtern bzw. diese erst ermöglichen. Die Marktteilnehmer können so Lösungen für ganzheitliche Nutzungsszenarien schaffen, die sonst nicht möglich wären.
Hervorheben möchten wir zudem den Support des VeChain-Teams. Im Vergleich zu anderen Blockchain-Netzwerken gibt es aus unserer Erfahrung heraus deutliche Unterschiede in der Entwicklungsunterstützung.
VeMag: Wie lief die Integration ab? Gab es Schwierigkeiten?
Actiware: Wir haben nicht viel Zeit benötigt, der modulare Aufbau unserer Plattform, insbesondere der zentralen Prozess-Engine, hat die Integration leicht gemacht. Die meisten Blockchain Projekte konzentrieren sich auf Endkonsumenten mit meist clientseitigen Anwendungen, Stichwort: Connex, Web3 etc. Wir sind hier per se einem ganzheitlichen Ansatz verpflichtet, der auf Seite von Service-Nutzung und Benutzerinteraktion gleichermaßen generisch und modellierbar funktioniert.
Der Großteil unserer Arbeit war mit der Dokumentation des vechain / thor Github Repository gut möglich. Bei Fragen haben wir stets eine zeitnahe Antwort seitens der Foundation Core Entwickler erhalten. Hier möchten wir uns noch einmal persönlich bei libotony und Bin Qian bedanken.
VeMag: Gibt es weitere Pläne mit VeChain gemeinsam zu arbeiten?
Actiware: Wir haben uns sehr über das Interesse von offizieller Seite gefreut. Jérôme Grillères hat uns auf der Hannover Messe, der größten Industrie-Messe der Welt, an unserem Stand besucht und uns zum VeChain Summit in San Francisco eingeladen. Das war aufgrund der kurzen Zeit eine logistische Herausforderung, aber eine gute Entscheidung: Neben dem Austausch mit der Community, bekannten VeChain-Partnern und Blockchain interessierten Unternehmen, haben wir viel positives Feedback zu unseren ganzheitlichen Lösungen erfahren.
Das Wichtigste in San Francisco war der Austausch mit dem VeChain Führungsteam, dass sich spontan Zeit für uns genommen hat. Die Abstimmung war sehr positiv, von beiden Seiten gibt es den Wunsch einer Zusammenarbeit. Wir sind quasi per Turbo im Ökosystem angekommen und nun gilt es das Weitere zu konkretisieren. Erste Fälle bei denen gemeinsame Schritte im Markt unternommen werden können, gibt es bereits.
Wir denken unser Angebot kann Blockchain-Anbietern enorme Vorteile bringen: Wege für den Durchbruch von Blockchain-Netzwerken sehen wir einerseits in der Adaption mit Werkzeugen wie Tool-Chain. Auf der anderen Seite — im Business-Bereich — die vollintegrierte Anbindung bestehender Systeme, als durchgängiger Automatismus. Es wird immer wichtiger, bestehende Business Umgebungen mit Blockchains zu verbinden.
Für VeChain bzw. VeChain Partner ergeben sich durch unsere starken, modellierbaren Integrationstechnologien aller Datenarten großartige Chancen. Wir freuen uns über alle Anfragen zur Zusammenarbeit. Wir sind generell offen für Partnerschaften.
Ich möchte mich bei Artur von Actiware für das Interview und die Kommunikation herzlich bedanken.
VeMag ist Hobbyprojekt. Wenn du mich unterstützen willst, kannst du dies gerne tun. Vielen Dank!
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